Dienstag, 17. Januar 2012 20:14
Kürzlich fiel mir wieder ein Buch in die Hände: Vortragsdispositionen Nr. 1 bis 22, herausgegeben vom Zentralkomitee der KPD 1945 kurz nach der Zerschlagung Hitlerdeutschlands.
Meine Mutter hat sie in einem Buch binden lassen, bis heute aufbewahrt und mir geschenkt.
Es sind, so meine ich, wertvolle Dokumente, deren Inhalt heute nichts an Aktualität verloren hat.
Heute ist die Arbeiterklasse gespalten – es gibt eine Vielzahl von Parteien und Organisationen, die sich „kommunistisch“ oder „sozialistisch“ nennen, inhaltlich in alle möglichen Richtungen tendieren, nur keine klaren kommunistischen Positionen beziehen – Undurchsichtige Elemente sorgen dafür. Der Name „Kommunistisch“ wird mißbraucht. Ich nenne hier nur die Partei „Die Linke“, die längst sozialdemokratische Postionen eingenommen hat und einen „demokratischen Sozialismus“ ansteuert.
Die Parteien beschäftigen sich meist mit sich selbst – verfassen zu jedem politischen Ereignis Standpunkte mit Zielsetzungen, in einer für die breiten Massen unverständlichen Sprache, ohne auf deren wirkliche Probleme einzugehen. Statt Tagesthemen aufzugreifen und Aktionen zu organisieren werden unendliche Diskussionen über Formulierungen und Formfragen geführt.
Der rechte Mob ist schon wieder auf der Straße, Deutschland rüstet sich zu Kriegen – aus rein wirtschaftlichem Interesse, um möglichst gestärkt aus der Weltwirtschaftskrise hervorzugehen. Die Neuaufteilung der Welt ist bereits im vollen Gange. Mit viel Arbeiterblut erkämpfte und bezahlte Rechte des Volkes werden systematisch abgebaut, weil es keine ernstzunehmende kommunistische Kraft gibt, die sich dem erfolgreich entgegenstellt.
Beim Lesen der „Vortragsdispositionen“ stellt sich mir unweigerlich die Frage: Haben wir denn nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt?
Unter der Kategorie „Historische Dokumente“ werde ich nach und nach diese Vortragsdispositionen veröffentlichen und allen Interessierten als pdf-Datei zum Lesen zur Verfügung stellen.