Die Zeichen deuten auf Krieg
Dienstag, 23. September 2008 12:09
Sich in dieser Zeit ein wirkliches Bild aus all der Informationsflut zusammenzupuzzeln ist bestimmt kein Kunststück. Dank Marx gibt es genügend Anleitung und herausgearbeitete Gesetzmäßigkeiten zur Erstellung von Analysen. Natürlich verfügen die Menschen aus den alten Bundesländern leider kaum über derartige Kenntnisse. Die meisten nehmen die Nachrichten als Fakten wahr, finden zwar hier und da heraus, daß irgend etwas nicht ganz paßt, freuen sich dann über die Boulevardpresse, wenn Ungereimtheiten und Lügen veröffentlicht werden und meinen, diese Welt sei doch in Ordnung. Leider nicht!
Beinahe weltweit gibt es eine angepaßte Meinungsmaschinerie. Wer kann schon spanische, russische oder gar chinesische Nachrichten lesen? Das sind doch nur Wenige.
Und doch liegt gegenwärtig alles so klar auf der Hand, man muß nur gewillt sein hinzusehen und etwas nachzudenken:
Krieg wird geführt, imperialistische Angriffskriege zur Eroberung von wichtigen Ressourcen, zur Vernichtung jeglicher sozialistischer Regung. Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers wird eine Neuaufteilung der Welt geführt. Deutschland hat Serbien überfallen, Deutschland befürwortet den Krieg im Irak, Deutschland unterstützt den Israelischen Terror, deutsche Werte werden am Hindukusch verteidigt. Auch die Weiten Rußlands und der ehemaligen GUS-Länder sind von höchstem internationalen Interesse. Die USA stehen in den Startlöchern, Kuba zu vereinahmen, Chinas Wirtschaftsmacht zu brechen und das Erstarken Rußlands zu bremsen. Überall auf der Welt werden lokale Konflikte mit Waffengewalt zu lösen gesucht. Doch vorher werden die Gegner total entwaffnet, damit die Gegenwehr verkraftbar sein wird. Die Kriegsherde zu analysieren, Hintermänner aufdecken zu wollen, Zusammenhänge aufzuzeigen, ist mir persönlich nicht möglich. Ich verfüge, wie jeder andere normale Bürger dieses Landes, nicht über derartige Informationen. Und Menschen wie Markus Wolf ziehen es vor, Fakten mit ins Grab zu nehmen, um den Rest des eigenen Lebens und das der engsten Verwandten und Freunde im Wohstand zu verbringen. Ganz alle Privilegien aufzugeben, wäre ein doch gar zu großer Schock.
Die Ursachen aller militärischen Aktionen sind imperialistische Machtpläne. Jeder will vom Kuchen ein möglichst großes Stück abbekommen. Dafür ist jeder Weg recht. Man geht grinsend über Leichen, tritt Menschenrechte mit Füßen, baut hart erkämpfte soziale und politische Rechte ab, die Menschen werden weltweit entmündigt. In Deutschland pfeift man das Lied, daß die deutsche Einheit schuld daran sei, daß es allen jetzt schlechter geht. Die Ostdeutschen müssen schließlich mit durchgefüttert werden. In Amerika singt man das Lied von der Bekämpfung des Terrorismus – Unsummen Geldes werden dafür benötigt. Allen voran stimmen Großbritannien, Frankreich und Deutschland lautstark in diesen Gesang ein. – Sie müssen es, das sind die Gesetze des Imperialismus. Wer sich nicht beteiligt, wird bald nichts mehr zu melden haben auf der Welt. Wer gibt schon gern seine Macht ab und verzichtet zugunsten von Frieden und Wohlstand aller auf Reichtum und Einfluß? Nein, das geht nicht. Man würde gnadenlos zertrampelt werden.
Schließlich wird die Welt von handgemachten Börsenskandalen in eine Finanzkrise getrieben. Nur Deutschland nicht! Deutschlands Banken sind nicht betroffen – die paar in den amerikanischen Sand gesetzten Milliärdchen können doch das blühende Deutschland nicht erschüttern. – Wer das glaubt, ruhe seelig – hinter ihm die Sintflut!
Und „die Linke“? Schwafelt etwas vom Erhalt sozialer Rechte. Wo gibt es denn noch welche? Haben sie nicht selbst mit Schröder gemeinsam Hand angelegt, diese immer mehr abzubauen? Haben sie nicht mitgejammert, wie leer die Kassen seien, wie gebeutelt der Staat sei? Haben sich die Linken stark gemacht, daß jeder das Recht hat, über den Europavertrag mit abzustimmen? Wahlen werden doch nicht zugelassen, wenn man von vornherein weiß, daß die Bevölkerung ganz andere Interessen hat. Wahlen gibt es nur dann, wenn eh nichts an den Eingeweiden des Systemes geändert werden kann. „Die Linke“ will ja gar nichs am System ändern, sie balabert nur, um es ein klein wenig erträglicher zu machen. Ich schwanke noch, ob ich in lautstarkes Lachen oder Weinen verfallen soll. Es gibt keinen sozialen Kapitalismus und es kann gar keinen geben. Die Gesetze schreiben einen ganz anderen Weg vor.
Die Zeiten des Schaufensters zum Osten sind längst vorbei. Wem sollte man noch Wohlstand vorgaukeln? Endlich hat man es geschafft, daß die Armut überall auf der Welt um sich greift. Die sozialistischen Nachbarn sind endgültig gewendet, es lebe die hemmungslose Entfaltung des Kapitalismus! Wer will den „sozial verträglich“ machen? Da erscheinen „die Linken“ wie Hofnarren seiner Majestät. „Die Linke“ ist nicht links, sie hat längst die Position der SPD eingenommen. Alles verschiebt sich gehörig nach rechts: Nazis dürfen wieder öffentlich marschieren, Rassenhetze darf öffentlich betrieben werden, Bundeswehr, Polizei und Gerichte sind längst in rechten Händen. Links entsteht derzeit ein Vakuum. Wenn es groß genug ist, wird ein Sog ausgelöst werden. Kein Vakuum bleibt auf Dauer bestehen, kann es nicht! Schon allein die Vorstellung zaubert mir ein leises Lächeln ins Gesicht. Manchmal fürchte ich, ich werde das nicht mehr erleben.
Tobende lokale Kriege auf der ganzen Welt verschmelzen bereits zu Flächenbränden, eine Weltfinanzkrise bereiten eine Weltwirtschaftskrise vor. Unweigerlich schlittert die Menschheit in einen Weltkrieg, der bereits in die Wege geleitet wird. Dieses Mal gibt es hinterher kein Besinnen mehr. Es werden Waffen zum Einsatz kommen, die sich in all den Jahren angehäuft haben. Ob wirklich alles restlos ausgelsöcht werden wird? – Niemand kann es vorhersehen. Eines ist gewiß: wohl denen, die das Danach nicht erleben müssen! Nichts auf dieser Welt wird mehr lebenswert sein. Nicht nur die Umwelt, auch die Gene allen Lebens, werden vollkommen aus den Fugen geraten.
Wer das verhindern will, sollte sich schon heute auf die wirklichen Werte besinnen, die das Leben ausmachen. – Die sind ganz bestimmt nicht geprägt von Geld und Macht.
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