NSU und/oder Geheimdienst
Die ganze Debatte um den NSU ist meines Erachtens doch von vornherein von der falschen Seite aufgezogen worden. Alle Medien geben das wieder, was beabsichtigt war und wird: Der NSU sei von 3 Rechtsextremisten gegründet worden und der Geheimdienst hätte ihn mit seinen V-Männern unterlaufen und kontrolliert.
Inzwischen ist bekannt: es gab 3 Mitglieder des NSU und unzählige V-Leute des Geheimdienstes. Wer kommt da eigentlich nicht ins Grübeln? Und warum lese ich selbst in der „jungen welt“ das Märchen von den drei Rechtsextremisten?
Ich sehe das anders:
Zuerst war der Geheimdienst – der ist sowieso rechts gerichtet. Der Geheimdienst erschuf mit einer bisher unbekannten Zahl Mitarbeitern eine Unterabteilung = Organisation – den NSU und heuerte noch ein paar rechte Jugendliche an – zumindest eben diese Drei: Zschäpe, Mundlos und Bönhardt. Als Gegenleistung erhielten diese etwas Geld, Waffen, organisatorische Unterstützung und die Versicherung, geschützt zu sein – man werde dafür sorgen, daß sie für ihre Taten nicht zur Verantwortung gezogen würden. So nahmen die jetzt an die Öffentlichkeit geratenen Aktivitäten ihren Lauf.
Irgendwann stellten die Drei größere Forderungen. Das konnten sie, denn inzwischen wußten sie genug, um im Ernstfall auszupacken. Nein, das konnte der eigentliche Organisator nicht so hinnehmen. Man mußte sich dieser Drei entledigen bevor an die Öffentlichkeit gerät, was da ein Dienst des Staates ins Leben gerufen hatte.
Selbstmord ist immer eine gute Variante. Den Toten kann man bei der Durchsuchung und Sicherstellung sämtliche Beweisstücke unterjubeln. Nur Pech, daß die Zschäpe noch am Leben ist. Pech? – Oder gewollt? Möglicherweise kann man mit der Zschäpe noch etwas anfangen. Möglicherweise hat sie sich, anders als die beiden Mundlos und Bönhardt, als zuverlässig erwiesen? Die Zschäpe schweigt – das soll sie auch. Sie weiß, welches Risiko sie einginge, sobald sie ihr Schweigen bräche.
Kaum fand man die beiden Leichen im Wohnwagen, wußte man wer es ist und was diese beiden auf dem Kerbholz hatten. Es ist, wenn es nicht so ernst wäre, beinahe lustig, wie schnell der Selbstmord feststand. Sonst brauchen die Behörden Wochen oder Monate, um einen solchen Fall aufzuklären….
Interessant wird noch die Gerichtsverhandlung mit nachfolgendem Urteil. Dieses wird mich nicht überraschen – Freispruch aus Mangel an Beweisen oder höchsten eine geringe Bewährungsstrafe für irgendwelche nebensächlichen Anklagepunkte, die man ihr anlasten kann. Und das aus Dankbarkeit, daß sie bis zuletzt geschwiegen hat.
Dienstag, 16. April 2013 20:29
So kann es gewesen sein, es ist sogar sehr wahrscheinlich. Aber ich denke, dass dieser NSU kein Geschöpf des Geheimdienstes war, von diesem aber sehr wohl ausgehalten wurde; wie die anderen Neonazis, die als „V-Männer“ bezahlt werden, damit sie faschistische Umtriebe auch finanzieren können. Die Nazis werden von der Bourgeoisie noch gebraucht, als Speerspitze gegen die (z.Zt. noch nicht) revolutionäre Arbeiterschaft. Deshalb werden sie gehätschelt, deshalb werden sie beschützt gegen alles mögliche ungemach, wie z.B. Gegendemonstarnten. Lieber klagt man einen Pfarrer an als einen Neonazi, Pfarrer gibt es mehr als Neonazis.
Zschäpe wird wohl die Drahtzieherin dieses Trios gewesen sein, der Kopf. Die beiden Bauern kann der Staat der Bourgeoisie opfern. Aber gute Führungspersönlichkeiten muss man hegen und pflegen, sie werden noch gebraucht. Das Fussvolk kann man mit ein paar Sprüchen neu rekrutieren.
Mittwoch, 17. April 2013 9:36
Hallo Bolivar,
noch nichts von Gladio gehört/gelesen? Diese NATO-Geheimarmeen sind überall zumindest in Europa aktiv tätig. Und wenn mal eine, wie der NSU, auffliegt, gibt es noch genügend andere, die weitermachen. Meinst Du, man hat Gladio nach der Wende 1989 abgeschafft? – Nie und nimmer! Und dieser NSU ist nur die Spitze vom Eisberg…
Mittwoch, 24. April 2013 19:42
„Gladio“ oder „Stay Behind“ und wie sie noch alle so heißen, kochen ihr Süppchen im Auftrag der Finanzoligarchie. das ist uns doch bekannt. Sicherlich werden dazu auch Nazis genutzt. Auch das ist nichts Neues. Ich bezweifle nur, dass sich die Geheimdienste so weit aus dem Fenster lehnen und neonazistische Nattern züchten. Ich denke, sie nutzen ganz einfach Angebote aus der Szene. Wir haben im Grunde die gleiche Meinung, ropri. Nur gehst Du davon aus, dass die Nazis gezielt gezüchtet werden, während ich denke, dass lediglich vorhandene Angebote genutzt werden. Das soll aber nicht heißen, dass wir die Augen verschliessen dürfen. Das fing in den zwanziger Jahren auch unbedarft an. Wo es endete wissen wir. Und heute kann keiner mehr behaupten, er wisse nicht, was die natzis wollen: das ist hinreichend bekannt. Und wer es immer noch nicht weiß, sollte Hitlers „Mein Kampf“ lesen. Dort setht deutlich geschrieben, was dieses braune Gezücht will. Verschließen wir also nicht die Augen vor den imperialistischen Machenschaften. Wir müssen sie immer wieder entlarven. Aber Hysterie ist dabei ein denkbar schlechter Ratgeber.
Donnerstag, 25. April 2013 13:07
Einer der vordergründigsten Aufgaben der Gladio – Geheimarmeen ist auch das Rekrutieren, das Gewinnen von insbesondere jungen Leuten, deren Ausbildung (es gibt hinreichend Ausbildungslager in Europa)und schließlich deren gezieltes Einsetzen.
Auch in der UdSSR und in der DDR wurde lange vor 1989 fleißig und erfolgreich rekrutiert. Was meinst Du, wo sie alle nach der Wende herkamen?!