Protest gegen G7
Eine Wiese wird gesperrt, aus Sorge um die Demonstranten – Hochwassergefahr! Ach wie rührend!
So ’ne verdrehte Welt gibt es ja nur hier in der BRD.Wenn ich gegen etwas protestieren will, dann frage ich nicht vorher, ob es erlaubt sei. Alle anderen Länder machen uns vor, wie wirklicher Protest aussieht. Das ist genauso mit dem Streikrecht. Nicht die Arbeiter/Angestellten bestimmen, wann sie streiken, sondern die Gewerkschaften, die sich längst verselbständigt haben und korrupt sind. Generalstreik? – der wäre ja nun wirklich ein wirksames Mittel – Fehlanzeige, die Deutschen lassen zu, daß ihnen dieses Kampfmittel genommen wird. Also streiken sie stets nur in kleinen Grüppchen, damit es auch niemandem weh tut. Und Solidarverhalten? – Was iss’n das?
So sieht es mit Demonstrationen aus: man fragt vorher schön brav, ob es denn genehm sei, mit schätzungsweise soundsoviel Menschen zu demonstrieren. Wird dieses Anliegen abgelehnt, protestiert man zwar dagegen, aber nur verbal. Wo leben wir denn?! Also sitzt man schön ruhig zu Hause herum und denkt sich, daß man gegen G7 sei. Ja, das ist der beste Protest, der tut niemandem weh. Und das alles heißt „DEMOKRATIE“…
Und diejenigen, die sich nicht beirren lassen und tun, was getan werden muß, sind dann viel zu wenige, die dem Polizeiaufgebot weit unterlegen sind. Die Polizei wird wieder ihre Leute unter die Demonstranten schicken, die Gewalt hineintragen und schon werden alle als kriminell eingestuft. Solange keine Massen auf die Straßen gehen, wird man nichts erreichen.
PS: Vor langer Zeit gab es mutige Arbeiter, die demonstriert haben für das Recht auf Streik, für das Recht auf Demonstrationen, für Gewerkschaften in den Unternehmen… Die hatten vorher auch niemanden gefragt, ob sie das wohl dürften. Einige unter ihnen mußten ihren entschlossenen Mut mit dem Leben bezahlen. Die anderen hielten durch und beharrten auf ihre Forderungen. Sie haben erkämpft, was wir heute an Rechten haben. Und wie gehen wir heute damit um? – Wir lassen zu, daß all diese schwer erkämpften Rechte ausgehöhlt, aufgeweicht werden. Sogar das Recht auf Generalstreik hat sich die dt. Arbeiterschaft nehmen lassen. Darüber sollten alle mal ernsthaft nachdenken! Der Kampf der Gewerkschaften wird, wie ganz aktuell bei der GDL, erschwert.
Donnerstag, 28. Mai 2015 21:06
Hallo Petra,
schön, von dir zu hören (lesen); hoffe, dir geht’s gut.
Ich teile das o.G., aber nicht ganz: Um 1980 war die Antikriegs-Bewegung im Westen stark wie nie, trotzdem wurde die Stationierung von Ami-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern durchgesetzt. Da waren Massen auf den Straßen, die den „Doppelbeschluss“ nicht verhindern konnten. Also lag’s auch an anderem.
Herzliche Grüße, Emko
Freitag, 29. Mai 2015 14:53
Also meinst Du, Emko, es bedarf keiner Masse? Da hast Du sicher recht. Es bedarf für Änderungen eine Bewegung, die stark ist, Um stark zu sein, lieber Emko, muß man fest zusammenstehen, entschlossen handeln und Massen begeistern – Einigkeit macht stark! Da jedoch die Bewegung total zersplittert ist, keine Einheit bildet, die Masse nicht erreicht,kann sie auch nichts bewirken.
Wie war das 1980? Wieviel Einfluß hatte denn die DKP? Wie stark war der Zusammenhalt der linken Bewegung? Ich denke, das war nicht viel anders als heute?
Herzliche Grüße, die Freude, von Dir zu lesen, ist ganz meinerseits!
Petra