Gedanken zu Böllern bei Berliner Demo

Und wieder erhebt sich Geschrei, noch schärfer gegen linke Demonstranten vorzugehen, weil in Berlin am Rande der Demo Böller explodierten, die ein paar Polizisten verletzten. Wohlgemerkt: am Rande der Demo explodierten sie!

Schon erinnere ich mich an Stuttgart vor 1 Woche, auch da explodierten am Rande Feuerwerksböller, unerheblich, ohne Verletzungen. Diese explodierten jedoch nicht im Demonstationszug, wo alles friedlich und ruhig verlief, nein, sie wurden auch am Rande des Demonstrationszuges an Fenstern der Häuser gezündet, die die Straße säumten. Ich sah noch die Rauchspuren, als ich verwundert war, wer da rumballert.

Nachdenken darf ich ja mal darüber, daß es doch durchaus möglich ist, das zivile Polizisten selbst die Böller zündeten und System dahinter steckt. In der Geschichte wurde immer wieder aufgedeckt, leider stets erst nach Jahren, wer die wirklichen Täter solcher „Anschläge“ während linker Demonstrationen waren. Selbst den Tod von unschuldigen Menschen, auch von Polizisten, Politikern nahm man dabei inkauf, wenn es nur seinen Zweck erfüllte. Sie verfolgten das Ziel, damit die Linke zu verunglimpfen, sie als Straftäter zu brandmarken und mit entschiedener Gewalt gegen sie vorgehen zu können.

Es könnte doch durchaus so sein, daß auch in Berlin nicht Demonstranten, sondern geheim agierende Zivilisten die Urheber waren.

Es war die zweite große Demo, bei der ich im Block der Anarchosyndikalisten, oder unmittelbar dahiner mitlief. Ich konnte vor Jahren in Berlin, vor ein paar Monaten in Dresden, und vor einer Woche in Stuttgart erleben, wie friedlich auch der schwarze Block demonstriert. Immer wieder kamen von außen zivile Unruhestifter in diesen Block. Diese wurden vom Block jedesmal wieder rausgedrängt.

Soweit nur mal ein paar Überlegungen…

Datum: Freitag, 18. Juni 2010 9:48
Themengebiet: Aktuelle Politik Trackback: Trackback-URL
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6 Kommentare

  1. 1

    So machen sie ds, keine Frage.

    Hier ist uebrigens die Adresse von opablog:
    http://opablog.zwoday.net/

  2. 2

    hallo Petra,
    der Artikel findet meine volle Zustimmung.Die Geschichte liefert genügend Beweise dafür.Aber-es kann doch nur ein persönlicher Gedanke,eine persönliche Vermutung sein,um sich vorsichtig auszudrücken.Solange hier keine Wortmeldungen kommen,die deine Aussage ebenfalls unterstützen,stehen wir allein mit dieser Feststellung.Das stimmt mich traurig,und sehr nachdenklich,zumal es in der Bevölkerung kocht.Dieses „Kochen“entnehme ich den Wortmeldungen zum polit.Tagesgeschehen in der BRD,bzw.zu polit.Entscheidungen der Regierung Merkel.(nicht aus der Bild-dich-Zeitung)!
    Was mich weiterhin enttäuscht- keine Wortmeldung,keine Kommentare in diesen Blog von Genossen der KPD,DKP,DIE LINKE,und vor allem der KI.(!)Das ist für mich nicht nachvollziehbar!Diesen Genossen – „Genossen“ist diese Seite doch sicher nicht
    unbekannt???Oder gehören „SIE“ auch zu dieser Heuchel- u.Lügengesellschaft?Sind diese Kommunisten in dieser BRD angekommen.Sitzen in einem philosophischen Kaffee (trocken u.mit warmen Ar…)und philosophieren am Volk vorbei….!Das ist meine feste Meinung.Resultiert aus den Vergleich der Newsletter aller polit.orient.Gruppierungen.Einer schreibt hier vom anderen ab.Die Sätze etwas umgestellt-am Ende – der gleiche Sinn.Nur ohne Wirkung auf die Massen im Land.Es wird über die theoretische Grundlagen des Sozialism/Kommunismus gestritten.Es werden keine(gemeinsamen) objektiv.Strategien entwickelt,diesen gesellschaftlichen Zustand,den Marsch der BRD vom Kapitalismus-impreiales Machtstreben(Vorherrschafft in Europa…der Welt…),zum sich entickelden neuen oder wieder erchwachenden Faschismus aufzuhalten.(wieder einmal deutlich in einigen Kommentaren zum WM-Spiel Deutschl/Serbien)
    Vielleicht will ja auch das Volk,das einfache Volk garnicht mehr….vielleicht hat es schon aufgegeben.?
    Oder es zeigt seinen(braunen) Un/ Willen bei der nächsten Wahl…..
    auch mir kommen jeden Tag die Tränen um meine Heimat…auch ich bin heimatlos….u.vogelfrei
    …………….wo sind die Blumen,wo sind sie geblieben….und wo sind die aufrechten Kommunisten…………..

    Das ROTE Halle…….

    ich grüße Dich ganz herzlich

    VENCEREMOS – Petra

    karl

  3. 3

    Eines,Karl, laß mich vorwegnehmen: ich erhebe nicht den Anspruch, daß dieses Blog derartige Beachtung findet, wie Du es voraussetzt. Ich bin eine Privatperson, keine Partei, keine Organisation. Niemand muß mir zujubeln und/oder meine Beiträge kommentieren. Mein Weblog ist nicht der Nsbel der Welt.
    Deine Kritik an all den sich kommunistisch nennenden Parteien / Organisationen kommt sehr direkt. Ich teile Deine Auffassung bezüglich geistiger Ergüsse, die niemandem nützen, niemandem helfen, die keinerlei politische Aktion darstellen. Ich habe schon sehr lange die Befürchtung: wir schlittern in eine rechte Diktatur. Erst dann werden ein Großteil der Menschen zu spät aber hoffentlich aufwachen. Das Volk läuft derzeit noch den Ohren hinterher – das was wir haben, ist schlecht, aber auszuhalten, die Sozialistischen Länder „sind an sich selbst kaputtgegangen“, wo sich doch sogar die Partei „Die Linke“ von ihrer Vergangenheit distanziert! – die Rechten bedienen sich des Vokabulars der linken Kräfte, verdammen alles andere und versprechen: sie meinen es wirklich, wie sie es sagen.
    Gestern habe ich ein Seminar der DKP Südbayerns besucht. Was ich dort erlebte, war so, daß Deine Kritik noch schmeichelhaft ist. Ich muß meine Gedanken dazu noch sortieren, bin geneigt, mir einfach ein paar Melodien zu summen, um das Getöse in meinem Kopf nicht mehr wahrnehmen zu müssen. Diesen Zustand hatte ich zuvor noch nie. Ich werde über das Seminar später schreiben, eventuell morgen.
    Petra

  4. 4

    Ist es nicht so, dass die Trauer ueber den Untergang der DDR sich dazu verwandeln kann, dass sie die eigene Tatenlosigkeit in der Gegenwart „begruendet“. Die DDR ist definitiv annektiert. Es wird sie nie mehr wieder geben. Die Zukunft liegt nicht in der Vergangenheit, sondern – eben in der Zukunft.

    War denn die SED immer einfach eine „Familie“ ? Haben sich nicht 95 % der Mitglieder als entweder Opportunisten oder jedenfalls als politisch nicht standhaft erwiesen, als es darauf ankam ? War es nicht auch in der SED oft sehr schwierig ? Habt Ihr nicht viel geschluckt, was nach den Umstaenden eben zu schlucken war ? Und wenn ja – warum soll das heute anders oder gar besser sein ? Und wer soll das „garantieren“ ? Gibt es Revolutionaere „de luxe“, die bloss was machen, wenn „alles passt“ ?

    Ist es nicht eine Illusion zu meinen, mit einem Zusamenschluss derjenigen, die sich zur Zeit als Kommunisten verstehen, waere das Wesentliche gewonnen ? Von wem ist denn da die Rede ? Es GIBT DOCH NICHT MEHR als hoechstens zehntausend Menschen, die in Parteien und Gruppen organsiert sind, die sich kommunistisch nennen, und vielleicht, optimistisch veranschlagt, ein paar zehntausend Menschen, die sich zwar selber noch „irgendwie“ als Kommunisten verstehen, aber als solche gar nicht mehr organisiert sind. Und davon ist der groessere Teil aelter als 50 Jahre.

    Vorwaerts zu kommen ist UNSER Problem, nicht das Problem „DER ANDEREN“.

    Mit Verlaub und roten Gruessen

    Sepp

    Das ist die Lage. Jammern hilft da nichts.

  5. 5

    Auf diesem Blog gibt es oefter interessante Diskussionen ueber die DDR. Im Moment laeuft gerade eine ueber den 17. Juni: http://www.kucaf.de

  6. 6

    Nun, durchaus interessante Gedanken und sicher nicht von der Hand zu weisen, ähnliche Schlüsse hatte ich auch gezogen und dabei sollten wir nicht vergessen, dass es sich hierbei um Klassenkampf handelt, selbst wenn dieser Begriff heute kaum noch verwand wird. Und wie es in allen entscheidenden Kämpfen üblich, wird mit den verschiedensten Mitteln gekämpft und es ist durchaus berechtigt die Frage zu stellen, wem dieses nutz, also Taten zu initiieren, welche dazu taugen Widerstand zu kriminalisieren. Übrigens sollte diese Frage nach dem Nutzen viel öfter gestellt werden.
    Was nun die organisierte Linke betrifft, ohne diese auf die Partei, welchen diesen Begriff im Namen vereinnahmt, zu beschränken, erachte ich es als Notwendig sehr differenziert vorzugehen, da gerade dieser Begriff sehr breit interpretiert werden kann. In diesem Zusammenhang das Augenmerk auf die kleine aber auch besonders zersplitterte kommunistische Bewegung zu legen, ist durchaus angebracht. Schon allein um zu ergründen warum das so ist, dieses würde nicht nur Sinn machen, sondern ist sogar als eine Notwendigkeit unser Zeit zu sehen. Dabei helfen aber weniger Diskussionen im Internet, sondern eher persönliche Kontakte und Gespräche. Wobei erstes durchaus auch noch ungenutzte Potenziale in sich birgt und gerade dort auch Grundlagen für Kontakte außerhalb der virtuellen Welt geschaffen werden können. Letztlich gilt es aber auch aus der Geschichte zu lernen, gerade auch aus der DDR Geschichte und deren Auswertung sollten wir in keinem Fall der bürgerlichen Geschichtsschreibung überlassen, und auch wenn einige ehemalige DDR Bürger schlecht über ihren ehemaligen Staat reden, so sollte nicht vergessen werden, wie F. Engels schon schrieb: „Die Bourgeoisie macht alles zu einer Ware, also auch die Geschichtsschreibung. Es gehört zu ihrem Wesen, zu ihren Existenzbedingungen, alle Waren zu verfälschen: sie verfälscht die Geschichtsschreibung. Und diejenige Geschichtsschreibung wird am besten bezahlt, die im Sinn der Bourgeoisie am besten verfälscht ist.“
    Übrigens zur Demo selbst, besser zu deren Spiegelung in der Presse, hatte ich zwei Beiträge in meinem Blog geschrieben.
    Solidarischen Gruß
    Thomas

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