Dienstag, 14. Februar 2012 16:20
Ein lieber Freund schrieb mir im e-Mail-Austausch: wir sollten dennoch nicht resignieren. –
Natürlich nicht! Doch steht immernoch die Frage im Raum: Was können wir tun? – Seien wir Realisten:
1. Wer sind „wir“? – Wir sind doch zufällig übers Internet aufeinander gestoßen. Durch ein uns verbindendes gleiches Interesse. Aber auch infolge unserer gemeinsamen Erkenntnis, daß all diese Parteien, die es derzeit links gibt oder sich links nennen, inhaltlich nicht dem entsprechen, was wir von einer kommunistischen Partei erwarten. So kommunizieren wir privat, stellen fest: wir haben dieselben Ansichten und freuen uns, daß wir uns fanden.
2. Wir verfolgen ein gemeinsames Ziel – in unseren Gedanken, Vorstellungen, weil wir in einem nicht perfekten, aber sozialistischen Land glücklich lebten und heute schmerzlichst den Unterschied spüren. Wir sind politisch interessiert. Wir tauschen unsere Gedanken aus, weil es uns hilft – zu wissen, nicht allein zu sein.
3. Wir stellen uns die Frage, was wir tun können. – Was schon!? Wie können 2 oder 5 Kommunisten Massen erreichen? Themen ansprechen? Wie können 2 oder 5 Kommunisten sagen, was zu tun sei?! – Massen oder andere Menschen erreicht man nur, wenn diese bereit sind, zuzuhören und nachzudenken. Das Interesse an Politik ist in diesem Land nur rudimentär vorhanden. Wer politikinteressiert ist, hat sich meist bereits einer Partei angeschlossen, führt dort Diskussionen, berät, organisiert und handelt. Aber: die meisten, die sich politisch interessieren und bekennen befinden sich auf völlig anderem Kurs, keineswegs gewillt, den Sozialismus aufzubauen. Man definiert „Sozialismus“ einfach um.
Nicht zu vergessen: Es gibt außer sich links nennende Parteien ja auch jene, die ganz andere Ziele verfolgen, Kriege vorbereiten, Löhne und Sozialleistungen kürzen, um sich selbst immer mehr bereichern zu können – mit weit größerer Anhängerschaft als linke Parteien.
Meinst Du, all diese sich links nennenden Parteien/Organisationen würden 2 oder 5 Kommunisten nur ansatzweise zuhören, nachdenken und den Kurs korrigieren? Sie sind ja überzeugt davon, daß das, was sie tun richtig ist und erheben allesamt den Führungsanspruch. Doch halt! – Wen wollen sie führen? – Die uninteressierten Massen, die über keine politische Schulung verfügen, nachplappern, was Medien ihnen vorgeben, Nachrichten und Berichte ohne sie zu hinterfragen eben so als Wahrheit hinnehmen?
4. In Deutschland besteht nicht einmal ansatzweise eine revolutionäre Situation. Nur wenige Menschen gehen nur punktuell auf die Straße und protestieren gegen die eine oder andere Maßnahme, ohne das System selbst infragezustellen, ohne die wirklichen Ursachen ergründen zu wollen. Es geht den meisten Menschen hierzulande einfach noch zu gut.
5. Um Veränderungen anzustreben, muß man bereit sein, über den eigenen Tellerrand hinwegzuschauen. Aber: wo ist das Solidarverhalten geblieben? Wen kümmert es, daß Deutschland dabei ist, Länder wirtschaftlich und damit auch politisch zu unterwerfen – wie es gerade mit Griechenland geschieht?! Das griechische Volk geht auf die Straße, die Not schmiedet es zusammen – doch wer unterstützt hier in Deutschland die Griechen? – Niemand! Nicht eine einzige Aktion auf der Straße, nichts! Wie beschämend!
6. stellen wir uns die Frage 1 noch einmal: Wer und wieviele sind wir?